- Quadrophonie.
- Quadrophonie.Die Quadrophonie findet im Bereich der populären Musik als Aufnahmeverfahren nur gelegentlich Anwendung, etwa bei avantgardistischen Experimenten (z. B. LP »Atem« von Tangerine Dream, 1973). Das Problem der Speicherung auf Schallplatte liegt in der notwendigen Reduzierung der vier auf zwei Kanäle, aus denen anschließend wieder die vier Ausgangssignale gewonnen werden müssen. Es gab einige technische Lösungen dafür (SQ-, QS-, CD4-, UMX-Verfahren), aber keine internationale Normung, sodass sich keines dieser Verfahren durchsetzen konnte. Die Einführung quadrophon ausgestrahlter Rundfunksendungen stößt auf das Hindernis, dass die Möglichkeit des gleichzeitigen stereophonen und monophonen Empfangs dieser Sendungen bestehen muss, was komplizierte Matrizierungsverfahren erfordern würde und einen erheblichen Kostenaufwand zur Folge hätte. Außerdem sind die Bedingungen für quadrophones Hören im Wohnraum nicht immer gegeben. So entsteht ein optimaler Höreindruck nur bei der Aufstellung von vier Lautsprechern im Rechteck und beim Aufenthalt in dessen Zentrum, also im Schnittpunkt der Diagonalen. Der Pseudo-Quadro-Effekt, mit dem einige Geräte ausgestattet sind, ist keineswegs dem echten Quadroeindruck gleichzusetzen, denn die beiden zusätzlich angeschlossenen Lautsprecher erhalten lediglich durch elektronische Schaltungen manipulierte Signale, die aus den zwei Stereokanälen gewonnen werden. Eine neue Dimension räumlichen Hörens erschloss Anfang der Neunzigerjahre des Dolby-Surround-Verfahren. Bedeutung hat die Quadrophonie hauptsächlich im Livegebrauch. So experimentierten bereits zu Beginn der Siebzigerjahre Rockbands (z. B. Pink Floyd) mit derartigen räumlichen Effekten.
Universal-Lexikon. 2012.